"Je weiter man zurückblicken kann, desto weiter wird man vorausschauen.“
(Winston Spencer Churchill (1874-1965), britischer Staatsmann, 1940-45)
Das John-Brinckman-Gymnasiums steht mit seinem 112- jährigen Bestehen in der Traditionslinie der Domschule, die die älteste Schule Mecklenburgs ist. Im Bewusstsein um unsere eigenen historischen und kulturellen Wurzeln sieht sich die Fachschaft Geschichte in der Verantwortung, die Entwicklung ganzheitlich gebildeter, mündiger und kritischer Persönlichkeiten, die fähig und willens sind, ihr eigenes Leben und die zukünftige demokratische Gesellschaft verantwortungsvoll zu gestalten.
Unterrichtende Fachlehrer_innen der Fachschaft Geschichte am JBG:
Herr Dr. Abrokat (Ge, Philo, Sp), Frau Hastädt (Ge, Sk, STO), Frau Heinze (Ge, Ku), Frau Kaspar (Ge, Sp), Frau Kondracki-Hertzsch (Ge, D), Frau Krüger (Ge, D), Herr Reppekus (Ge, Lat), Frau Sachse (Ge, En, Sk, Ru), Frau Schoon (Ge, D, Philo), Frau Schümann (Ge, D), Frau Werlitz (Ge, Eng)
In den Klassen 7-10 erhalten die Schüler und Schülerinnen Einblicke in die chronologische Entwicklung der europäischen und Weltgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Entsprechend der Rahmenpläne des Faches Geschichte und schulinterner Rahmenpläne arbeiten Schüler und Schülerinnen mit dem Lehrwerk Klett „ Geschichte und Geschehen 2/3“und nutzen dokumentierte und digitale Angebote der Lehrbuchverlage Buchner, Klett sowie Cornelsen zur Auseinandersetzung mit historischen und aktuellen Ereignissen.
Klasse 7/8: wöchentlich 2 Stunden Geschichte
Fachthemen: Frankenreich, Entstehung des deutschen Reiches, Orte mittelalterlichen Lebens, Neuzeit, Reformation, Absolutismus, amerikanische und französische Revolutionen, Liberalismus, Nationalismus, Entstehung des deutschen Kaiserreiches.
Klasse 9: 14-tägig 2 Stunden Geschichte
Fachthemen: Imperialismus, I. Weltkrieg, Oktoberrevolution, Novemberrevolution, Weimarer Republik, Nationalsozialismus.
Klasse 10: wöchentlich 2 Stunden Geschichte
Fachthemen: Deutschland nach 1945, politische Systeme in der DDR und der BRD, Kalter Krieg, Integration der deutschen Staaten in die Militärblöcke, Neue Ostpolitik, Deutsche Wiedervereinigung, europäische Einigung, Entkolonialisierung
Durch die Verbindung von Lokal- und Weltgeschichte sowie dem Anwenden und der Vertiefung der in der Schule gelernten Methoden „vor Ort“ durch das Arbeiten in Projekten, wird die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart für die Schüler unmittelbar erlebbar und bedeutsam.
Klassen 7/8:
Museums-und Ausstellungsbesuche ( Stadtmuseum, Besichtigungen in der Kirche, im Dom sowie im Schloss) Stadtführungen im mittelalterlichen Stadtkern von Güstrow oder Rostock.
Einführung in die Recherche zur regionalen Geschichte in der historischen Bibliothek, im Archiv der Stadt
Thematische Projekttage, Exkursionen und Workshops z.B. in Groß Raden, o.ä.
Klassen 9/10:
Recherche zur Schul-und Regionalgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Wahlpflicht-und Projektunterricht.
Exkursionen / Workshops im KZ –Lager Sachsenhausen bzw. Buchenwald.
Besuch von Museen, Gedenkstätten, Ausstellungen zur deutschen und europäischen Geschichte.
Zeitzeugenbefragungen, Teilnahme an regionalen und bundesweiten Geschichtswettbewerben.
Geschichte und politische Bildung
Qualifikationsphase zum Abitur in den Klassen 11 und 12 :wöchentlich 4 Stunden
Lehrwerk Cornelsen „Kursbuch Geschichte“, Thematische Quellenhefte der Lehrwerke Klett, Cornelsen, Buchner zu den Abi- Schwerpunktthemen.
Auf der Grundlage des Kerncurriculums Geschichte und politische Bildung entwickeln die Schüler historisch-politische Handlungskompetenzen in vier Themenfeldern, die in ihrer Gesamtheit mehrere Epochen, Räume und Dimensionen sowie verschiedene Subjekte der Geschichte und Politik berücksichtigen und mehrere methodische Verfahren der Untersuchung nutzen.
Themenfelder zur Abiturvorbereitung:
1. Herrschaft und Partizipation in der Vormoderne.
2. Von der traditionalen zur modernen Gesellschaft.
3. Deutsche Politik und Gesellschaft im 20. und 21. Jahrhundert.
4. Konfrontation und Kooperation in der internationalen Politik.
Die Teilnahme an Projekten, Exkursionen und Studienfahrten nach Weimar, Berlin, Rom, Schottland, … festigen Fachwissen und entwickeln das Verständnis für die deutsche und europäische Geschichte und die Identifikation mit der eigenen und globalisierten Welt.
In der Woche vom 07.07.2025 bis 11.07.2025 begaben sich 41 interessierte Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs unserer Schule auf eine bewegende und tiefgründige Studienfahrt zur Gedenkstätte Auschwitz in Oświęcim, Polen. Ziel dieser Reise war es, Geschichte nicht nur im Klassenzimmer zu lernen, sondern vor Ort zu erfahren und sich intensiv mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
Im Zuge dessen besuchten die Jugendlichen unter anderem eine Kunstausstellung des Überlebenden Marian Kołodziej, das Stammlager Auschwitz I und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Bei geführten Rundgängen erhielten sie detaillierte Einblicke in die grausame Realität des Lageralltags. Besonders eindrücklich wirkten die erhaltenen Gebäude, persönliche Gegenstände der Opfer und die Gedenkstätten, an denen der millionenfachen Ermordeten gedacht wird.
„Zu sehen, wie sie [Kinder] schlafen mussten und erzählt zu bekommen, dass sie auch für Experimente genutzt wurden, war schrecklich für mich.“
„Es gab in Auschwitz einen Raum, in dem Kindermalerei oder -kritzelei an den Wänden war. Da war ein kleines Bild von drei Leuten, die gehängt wurden. Das war so ziemlich die Sache, die mich am meisten berührt hat.“
„Es hat mein Mitgefühl zutiefst erweckt.“
„Ich habe eine Rose in der Frauen- und Kinderbaracke abgelegt, weil kleine Kinder, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten, dort unter diesen Umständen leben mussten und gestorben sind.“
„Es [war] schrecklich für mich […] zu hören, dass sogar Kinder so behandelt wurden und keine jüdischen Kinder dort waren, da diese bei der Ankunft sofort umgebracht wurden.“
Ein wichtiger Bestandteil der Fahrt war auch die intensive Vor- und Nachbereitung im Unterricht bzw. in der Lernwerkstatt. So wurden persönliche Fragen aufgegriffen, Hintergründe vertieft und Raum für Trauer, Nachdenken und Diskussion gegeben. Die Schülerinnen und Schüler zeigten dabei ein hohes Maß an Ernsthaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Die Studienfahrt war nicht nur ein Blick zurück, sondern auch ein Appell für die Gegenwart und Zukunft: gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form von Menschenverachtung.